Buchtipp: Christo & Jeanne-Claude verhüllen die Welt

Inhalt

Jeanne-Claude und Christo, beide am 13. Juni 1935 geboren, lernen sich im wohlhabenden Elternhaus von Jeanne-Claude kennen, als Christo ein Familienportrait anfertigen soll. Christo führte Jeanne-Claude an die Kunst heran, sie heiraten, werden Eltern und verbringen ihr gesamtes Leben damit, gemeinsam Kunst zu schaffen. Dabei nutzen sie die Dinge des alltäglichen Lebens, verhüllten sie, entziehen sie ihrer gewohnten Umgebung und versuchen stets, Menschen zum Staunen und dazu zu bringen, das Gesehene zu hinterfragen. Muss Kunst im Museum stehen? Oder kann Kunst auch draußen sein? Muss ein Kunstwerk immer da sein, oder kann es auch nur für kurze Zeit existieren? „Die Menschen schauen andauern auf ihre Umgebung, aber sie sehen sie nicht“, sagte Christo. „Wenn wir Architektur verhüllen, wird sie zu einer Skulptur. Dann sehen sie sie.“

Stil, Sprache & Illustration

Christo und Jeanne-Claude verhüllen die Welt erzählt die Lebens-, Liebes- und Schaffensgeschichte des außergewöhnlichen Künstlerpaares, dabei werden die wichtigsten und größten Werke vorgestellt, beginnend mit den Hafenpaketen 1961 und endend mit der Verhüllung des Arc de Triomphe in Paris 2021, ein Jahr nach dem Tod von Christo und 12 Jahre nach dem Tod von Jeanne-Claude. Dabei wird die inhaltliche Auseinandersetzung der Künstler:innen in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt und auf kindgerechte Weise in Sprachblasen-Dialogen visualisiert. Die großformatigen, farbig-dezenten Illustrationen werden durch Textblöcke ergänzt und stellen häufig das Verhältnis Kunst:Betrachter in den Mittelpunkt. Das ungewöhnliche Bilderbuch ist aufgrund seiner komplexen Aussagen („Geld ist nicht Leben. Freiheit ist Leben. Und Kunst ist Freiheit“ / „Kunst ist also alles, was ein Künstler schafft, also ja“ / „Was könnte besser zum Mumifizieren geeignet sein als ein Museum“) recht anspruchsvoll und bedarf an einigen Stellen der Erklärung bzw. Begleitung. Es richtet sich an Kinder ab 5 Jahren, kann aber durchaus auch mit älteren Kindern gelesen werden.

Pia Raupp