Buchtipp: Das Buch, das Niemand las

Inhalt

Morry ist erst fünf Jahre alt, was für ein Buch noch kein besonders hohes Alter ist. Aber Morry hat trotzdem genug davon, im Regal zu stehen und nicht gelesen zu werden. Also schiebt er sich Stück für Stück aus dem Regal, in der Hoffnung gefunden und gelesen zu werden. Die anderen Bücher versuchen ihn aufzuhalten, berichten von Eselohren, Fettflecken und mit Schokolade und Kaffee verschmierten Seiten. Doch Morry ist sich sicher, dass nichts davon so schlimm sein kann, wie nicht gelesen zu werden und schafft (mit ein wenig Anschubs) den Weg aus dem Bücherzimmer. Draußen wird er von einer Katze angegriffen und fällt eine lange Treppe hinunter. Doch am Fuß der Treppe geht sein innigster Wunsch in Erfüllung: zwei klebrige Hände heben ihn auf, tragen ihn ins Bett und zwei Augen „lasen die Worte, die er all die Jahre in seinem Inneren aufbewahrt hatte.“

Stil, Sprache & Illustration

Cornelia Funke schreibt, Bücher seien wie Menschen – sehr unterschiedlich. Manche wünschten sich Abenteuer und zahlreiche Leser, andere hätten ihre eigene Geschichte vergessen, manche zögerten und seien zurückhaltend, andere mutig. Die Illustrationen sind sehr bunt und dynamisch; der Hintergrund ist unterschiedlich einfarbig eingefärbt und die Bücher, deren Einbände unterschiedliche, sehr ausdrucksstarke mimische Gesichter tragen, wirken aufgeweckt und menschlich. Bedauerlicherweise hat die von Funke erzählte Geschichte trotz des Themas sehr wenig Text. Pro Seite meist nur wenige Sätze. Einem Buch, das den Wert von gelesenen (und vorgelesenen) Geschichten darlegen will und im Einband explizit das Lesen einfordert („lies es, bis die Seiten sich lösen, und du sie festkleben musst“) hätte ein wenig mehr Text aber gut zu Gesicht gestanden.  

Pia Raupp

Autor:in Cornelia Funke
Illustration Cornelia Funke
Verlag Dressler Verlag
Erscheinungsjahr 2018
Altersempfehlung ab 4 Jahren
LeseWelten Bibliothek vorhanden

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