9. Januar 2024

LeseWelten im Museum Schnütgen am 04.01.2024

Liesbert war begeistert! Mit so vielen Kindern hatte unser VorleseMonster bei der ersten Ausgabe von „LeseWelten im Museum am KölnTag“ nicht gerechnet, aber wusste gleich, wie der große Ansturm kanalisiert werden konnte: Die Familienlesung mit Führung wurde kurzerhand in eine Kinderlesung mit Führung umfunktioniert und so war es jedem der 32 Kindern möglich, alles gut zu hören und zu sehen. Eine Stunde später konnten sie von ihren erwachsenen Begleitpersonen am Eingang wieder in Empfang genommen werden.

Lesewelten-Vorleserin Annette Sperling las zunächst das Bilderbuch „Das Eselchen und der kleine Engel“ von Otfried Preußler vor und zeigte dazu die bezaubernden Bilder von Christiane Hansen. Die Kinder lauschten, wie ein Engel den kleinen Esel zur Krippe führt, wo die Eselsmutter das Jesulein mit ihrem Atem warmhält. Auf dem Weg dorthin schließen sich den beiden viele Menschen und Tiere an: Die Dorfkinder mit ihren Schlitten, zwei Mütter, eine Großmutter, die Bäckersfrau, der Schäfer mit seinen Hunden und der Herde, die Würstelfrau von der Würstlbude. Jedes Mal fragt der Engel das Eselchen, ob es einverstanden seie, dass sie alle mitkommen, jedes Mal antwortet das Eselchen vergnügt “IA“ – und alle zuhörenden Kinder stimmten mit ein und riefen jedes Mal laut „IA“. Und freudig zählten die Kinder immer wieder auf, wer nun alles dem Eselchen zur Krippe folgt.

„Den kenn‘ ich!“ verkündete ein Mädchen, als in der Geschichte auch noch der Wachtmeister Dimpflmoser mit zur Krippe kommen will, und mehrere kleine Zuhörer bestätigten, dass der doch auch im „Räuber Hotzenplotz“ vorkomme.

Museumsguide Karina Castellini übernahm im Anschluss die Gruppe und stellte dem aufmerksamen jungen Publikum ein Glasfenster aus der Sakristei der Kölner Ratskapelle aus dem 15. Jahrhundert vor. In der Glasmalerei entdeckten die Kinder neben der Krippe die Heiligen Drei Könige. Karina erklärte kindgerecht, welche Gaben die Könige mitbrachten, dass Weihrauch ein Harz ist, die Gefäße ein wenig einem Fußballpokal ähneln und ob das wohl Myrrhe oder Möhre heißt? Wer auf diesem Bild den „Grinse-Esel“ finden möchte, kann hier einmal selber suchen. Karina Castellini erläuterte schließlich noch den Zusammenhang der Kronen auf dem Kölner Stadtwappen mit dem Dreikönigsschrein im Kölner Dom.

Die nächste Station, ein wunderbares Holzrelief aus dem 15. Jahrhundert, forderte wieder zu genauen Beobachtungen heraus, z. B. fanden die Kinder, dass der Stall sehr ärmlich und das Dach kaputt war. Die Könige wurden auch rasch identifiziert. Die letzte Station bildete eine reich verzierte Christkindwiege aus dem 14. Jahrhundert.

So konnten die Kinder den sie erwartenden Eltern und Großeltern viele Eindrücke schildern, die sie aus den Buch- und Museumsgeschichten mitgenommen haben!

Wir freuen uns sehr, dass unser neues Angebot am ersten KölnTag des neuen Jahres so gut angenommen wurde und werden organisatorsich nun noch etwas nachjustieren.

Fotos + Bericht: Agid Jumpertz aus dem ehrenamtlichen LeseWelten-Kommunikations-Team

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