3. Februar 2025
Bericht LeseWelten im Museum am 26.01. im Museum Ludwig

„Welche Farbe hat ein Elefant?“, und – etwas später: „Welche Farben hat denn Elmar?“
LeseWelten-Vorleser Klaus Zehe fragt in die Runde und hält das großformatige Elmar-Bilderbuch des Autors und Illustrators David McKee so, dass alle gut sehen können. 17 Kinder rufen begeistert Elmars Farben in den Raum: „Gelb! Rosa! Grün! Blau! Weiß! Rot! …“ Dann wird geübt, wie ein Elefant zu tröten: „Rechten Arm ausstrecken, linken Arm ans Ohr und jetzt prusten!“
Der fröhliche buntkarierte Elefant Elmar mit den vielen lustigen Ideen möchte einmal so sein wie die anderen Elefanten. Nachdem er sich in grauen Beeren gewälzt hat, sieht er genauso so aus wie sie, und sie erkennen ihn erst, als der Regen die graue Farbe wieder von ihm abgewaschen hat. Weil die Verkleidung so eine tolle Idee war, beschließen sie, fortan einmal im Jahr einen Elmar-Tag zu feiern, an dem jeder Elefant einmal bunt sein darf.
Mal laut, mal leise, mal hoch, mal tief – beim Erzählen und Vorlesen verzaubert Klaus Zehe die kleinen Zuhörer:innen mit seiner Stimme. Immer wieder bezieht er sie in die Geschichte ein, beispielsweise, wenn er behauptet, Elmar begegnet im Dschungel einem Hasen und einem Esel, während die Kinder aber den Löwen, den Tiger und das Nashorn sehen.
Zur Freude der Eltern, die natürlich Gerhard Richter kennen, verrät Klaus Zehe den Kindern am Schluss noch, dass es im Kölner Dom ein „Elmar-Fenster“ gibt. „Manchmal geht Elmar am Fenster vorbei – und wenn ihr genau aufpasst, könnt ihr sehen, wie er das Fenster ausfüllt!“
Jetzt übernimmt Museumspädagogin Karina Castellini die Kindergruppe. Anhand von verschiedenen Bildern expressionistischer Künstler:innen erfahren die Kinder, „wie man mit Farben ganz toll Gefühle zeigen kann“. Die Kinder betrachten eine Tierdarstellung von Maria Marc, zwei Frauenköpfe von Alexej von Jawlensky und einen Knabenkopf von Gabriele Münter. Sie erkennen sehr deutlich, wie die verwendeten Farben tatsächlich auch Gefühle transportieren. Das letzte Bild, das Karina den Kindern zeigt, das Fasanenschlösschen von Erich Heckel, erzeugt sogar Unbehagen und Angst durch seine gelbe Himmelsfarbe, den „Hexenhimmel“, wie Karina ihn nennt. Rasch dürfen die Kinder überlegen, wie man den Himmel wieder blau werden lassen könnte. „Den Rasen blau machen und die Farbe nach oben wachsen lassen“ – wenn das keine gute Idee ist!
Die Elmar-Ausmalvorlagen, die Karina am Schluss verteilt, gehen weg wie warme Semmeln. Und das Museum und LeseWelten haben wieder ein paar neue Fans gewonnen!
Fotos und Bericht: Agid Jumpertz