2. September 2024

LeseWelten im Rautenstrauch-Joest-Museum: Bericht vom 25.08.2024

„Der Wald ist unser Zuhause“ – sieben Kinder lauschen an diesem Sonntag aufmerksam LeseWelten-Vorleserin Martina Siems-Dahle. Das Buch „Halt dich gut an Mama fest!“ von Satomi Ichikawa erzählt, wie das Menschenmädchen Rimba im Regenwald von Borneo einen herrlichen Tag mit dem kleinen Orang-Utan-Jungen Pongo und seiner Affenmama hoch oben in den Baumwipfeln verbringt. Zum Veranschaulichen hat Martina Dschungelgeräusche mitgebracht und lässt während der Lesung allerlei Tierstimmen erklingen, die die exotische Stimmung des Regenwaldes untermalen. Martina erklärt auch, dass wir alle aufpassen müssen, dass der Lebensraum der Affen nicht vollends zerstört wird, denn bereits ¾ der ursprünglichen Fläche des Regenwaldes in Borneo haben die Menschen bereits gerodet. Das schön illustrierte Bilderbuch berichtet noch von der Lieblingsspeise der Orang-Utans, den stacheligen und stinkenden Früchten Durian, und Martina liest vor, wie geschickt die Orang-Utans, die „Baummenschen“ Ameisen einfangen können, um sie zu verschmausen.

Nun übernimmt Museumsführerin Cristine Schell. Sie zeigt Kindern und Eltern eine große Wandkarte der indonesischen Inseln. Der Ethnologe Wilhelm Joest konnte im 19. Jahrhundert nicht wie wir heute innerhalb 22 Stunden mit dem Flugzeug nach Borneo reisen, sondern war viel langsamer unterwegs, mit dem Schiff, zu Fuß und mit Rikschas. Joests umfangreiche Sammlung völkerkundlicher Gegenstände bildeten später den Grundstock des Museums. Die Kinder können noch einen Yamswurzelspeicher bestaunen – Yams gedeiht überall da, wo es Regenwald gibt. Weiter erzählt Cristine den Kindern vom Leben des Volks der Asmat im Süden Indonesiens, erklärt die Funktion eines Männerhauses und erläutert den Begriff „Ahnen“.

Als die Gruppe die abgedunkelten Räume des Rautenstrauch-Joest-Museums wieder verlässt, schauen Eltern wie Kinder sehr zufrieden aus und räumen die geliehenen Sitzkissen zurück in den Wagen. Jetzt aber ab an die frische Luft!

Fotos und Bericht: Agid Jumpertz