Finkenberger Müll-Detektive sorgen für Sauberkeit rund um ihre Schule 

Drei Klassen á 24 Erst- und Zweitklässler der Gemeinschaftsgrundschule Konrad-Adenauer-Straße in Köln-Finkenberg beteiligten sich an der Aktion „LeseWelten putzmunter“. Zwei Teams dafür freigestellter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Köln treffen auf „Affen“ bzw. „Löwen“, das Team der AWB geht zu den „Drachen“.  

Die Kinder der Drachenklasse klatschen für den wichtigsten Chef von allen, den AWB-Geschäftsführer Thomas Thalau, er aber sagt, die wichtigsten Leute der AWB seien die Helfer, die jeden Tag dafür sorgen, dass die Stadt sauber bleibt. 2000 sind es an der Zahl.  

Dann verrät er ein Geheimnis: Was die AWB möchte, ist: Nicht viel, sondern wenig Müll sammeln! Damit meint er: Nur das, was man nicht mehr nutzen kann. Die meisten Dinge, die Menschen wegwerfen sind aber noch für irgendetwas zu gebrauchen. Zum Beispiel: Bananenschalen. Wenn man die als Biomüll sammelt, wird in speziellen Fabriken aus den Bananenschalen Biogas gemacht und mit diesem Gas können Autos von der AWB betankt werden. Die Kinder verstehen: Mit richtig getrenntem Abfall kann man noch sehr viel machen. Sie wissen das nämlich schon von Glas, Papier und Plastik.  

Th.Thalau,GF AWB
Bilderbuch „Ali und Willi mit Hugo in Köln unterwegs“ von der AWB
Kolonnenwagen voller Abfallbeutel

Wie viele Autos die AWB wohl hat, wird auch gefragt. Die Kinder schätzen 1.000. Nicht ganz. Tatsächlich sind es 650. Dann erklärt Herr Thalau das komische Wort „Sperrmüll“: Das sind die Dinge, die nicht in die Mülltonne passen, weil sie zu groß sind, aber trotzdem wegsollen. Was könnte das bei den Kindern sein? „Mein Bett, mein Tisch, mein Schrank!“ schallt es zurück. Sperrmüll muss also extra abgeholt werden, mit Autos, in die so große Stücke hineinpassen. Jeder, der das möchte, kann bei den AWB anrufen.  

Beim Betrachten der Szenen aus dem AWB-Bilderbuch „Ali und Willi mit Hugo in Köln unterwegs“ entdecken die Kinder etwas, das sie nicht schön finden: Viele weggeworfene Verpackungen im Park am Weiher. Sie wissen schon, dass sowas in einen Mülleimer gehört. 23.000 gibt es davon in der Stadt. Herr Thalau erklärt, dass man seinen Abfall mit nach Hause nehmen und dort wegwerfen sollte, wenn ein Mülleimer schon voll ist. Und dann überlegen alle gemeinsam, was sie denn nun draußen suchen werden: Verpackungen, Kartons, Flaschen, Deckel, Bonbonpapier etc. Und was die Kinder nicht aufheben sollen: Scherben, Zigarettenstummel und Hunde-Kacki. („iiieehh!“) 

Dann geht es hinaus: Alle Kinder der drei Gruppen sind von der AWB ausgestattet mit orangefarbenen Westen, Handschuhen, Mülltüten. Um die Frage, wer eine Greifzange halten darf, gibt es natürlich Diskussionen – aber die sind schnell gelöst: Man muss sich abwechseln, denn wie beim Fußball sind alle ein Team und der Teamerfolg zählt! Das wirkt bis zum Zusammentragen der gefüllten Tüten. 

Ob die Löwen am meisten gesammelt oder die Affen mehr gefunden haben, ist am Ende egal, denn was alle gemeinsam nach nur 30 Minuten geschafft haben, ist beachtlich: Der von der AWB extra bereitgestellte Kolonnenwagen ist ordentlich beladen!

Westen und Handschuhe dürfen die Kinder behalten – und sie wissen auch, warum: Weil sie damit viel besser gesehen werden, beim Fahrradfahren, im Dunkeln oder wenn sie eine Straße überqueren möchten.  

Applaus und Danke auf beiden Seiten. Dass es für sämtliche Beteiligten ein berührendes Erlebnis war, bringt die abschließende Frage eines Jungen zum Ausdruck: „Wann kommt ihr wieder?“ Wir danken den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Stadt Köln, der AWB und der Gemeinschaftsgrundschule Konrad-Adenauer-Straße in Köln-Porz.

Die Vorlese-Initiative LeseWelten der Kölner Freiwilligen Agentur e.V. startete in diesem Jahr gemeinsam mit der AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) den Aktionstag „LeseWelten putzmunter“, bei dem Vorlese-Erlebnis und umweltfreundliches Verhalten miteinander verbunden werden. Beteiligt hat sich in diesem Jahr die Kölner Stadtverwaltung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das ehrenamtliche Vorlesen in insgesamt fünf Kitas und einer Gemeinschaftsgrundschule freistellte. 

Unternehmen, die mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen putzmunter-Aktionstag initiieren möchten, wenden sich bitte an LeseWelten.

Ein Bericht von Annette Sperling