21. Oktober 2025
Kinder, Kunst und Katzen

LeseWelten im Museum Ludwig, 28.09.2025
14 Kinder und 12 Erwachsene schauen erwartungsvoll, als Museumspädagogin Mira Parthasarathy sie im Foyer des Museum Ludwig begrüßt.
Bevor es losgeht, stellt Mira eine einfache Frage: „Was sammelt eigentlich ein Museum? Wenn ein Museum nur Schnürsenkeln hätte, wie würde es heißen? „Na, Schnürsenkelmuseum!“, ruft ein Kind. „Und mit Hüten?“ – „Hutmuseum!“ Die Kinder kichern, die Eltern schmunzeln. Doch was sammelt das Museum Ludwig? „Lauter Ludwigs?“ wird gewitzelt. Mira erklärt geduldig, dass das Haus nach dem Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig benannt ist – und dass es hier um moderne Kunst geht, um Bilder, Formen und Farben.
Nach dieser Einführung wechselt die Gruppe in einen ruhigen Bereich im 1. Stock und LeseWelten-Vorleserin Susa Luz übernimmt. Das Buch, das sie mitgebracht hat, heißt „Mathilda die Museumskatze“ und stammt von Jono Ganz.
Gespannt lauschen die Kinder der Geschichte: Mathilda schläft tagsüber und streift nachts durch das Museum – auf leisen Pfoten, zwischen den großen Werken berühmter Künstlerinnen und Künstler. Doch keins der Werke stammt von einer Katze! „Wie wird man denn Künstler?“, fragt Susa in die Runde. „Man muss üben!“, ruft eine kleine Zuhörerin mit fester Stimme – und bringt damit die Sache auf den Punkt.
Als Katze Mathilda eine Maus entdeckt, beginnt eine wilde Jagd durch die Kunst. Gefährlich nah kommt Mathilda dabei den Kunstwerken – puh, alles nochmal gut gegangen! Aber da steht noch das wackelige Gerüst des Dekorateurs…
Am Ende der turbulenten Geschichte liegt Mathilda wieder sicher in ihrem Katzenbett. Nun geht es ans eigene Entdecken. Gemeinsam mit Mira gehen die Kinder auf Tiersuche durchs Museum.
In einem Werk von Bruno Goller entdecken sie tatsächlich eine gemalte Katze – und jubeln, als hätten sie sie selbst gefunden. Ein Bild von Christa Dichgans mit zehn grünen Enten sorgt für konzentriertes Zählen: Ganz genau hinschauen lohnt sich.
Dann wird’s aktiv: Mira zeigt, wie Jackson Pollock malte – nicht mit feinem Pinselstrich, sondern mit Schwung, Tropfen und Bewegung. Die Kinder schwingen imaginär ihre Pinsel durch die Luft und haben sofort verstanden, warum das „Actionpainting“ heißt.
Zum Abschluss versammeln sich alle vor dem großen Mobile von Alexander Calder. Mira lädt die Kinder ein, gemeinsam zu pusten – und tatsächlich, das Kunstwerk beginnt sich sacht zu drehen. Ein stiller, fast magischer Moment.
Ein spannender Nachmittag voller Katzen und Kunst geht zu Ende und Kinder wie Eltern verlassen das Museum mit vielen neuen Eindrücken.
Agid Jumpertz





